Heinz-Ulrich Nennen

Profil

Prof. Dr. Heinz-Ulrich Nen­nen, geb. 1955 in Rhei­ne im Ems­land, ist Hoch­schul­leh­rer für Phi­lo­so­phie am Karls­ru­her Insti­tut für Tech­no­lo­gie (KIT).

Nach dem Stu­di­um in Mün­ster wur­de Nen­nen im Jah­re 1989 mit der Stu­die “Öko­lo­gie im Dis­kurs” pro­mo­viert. Dabei zeig­te sich bereits der Schwer­punkt sei­ner Arbeit: Dis­kur­se und Dia­lo­ge über Ori­en­tie­rungs­fra­gen. — Nach 10-jäh­ri­ger Tätig­keit als Wis­sen­schaft­ler im Bereich “Dis­kurs” an der Aka­de­mie für Tech­nik­fol­gen­ab­schät­zung in Stutt­gart, habi­li­tier­te sich Nen­nen mit einem phi­lo­so­phi­schen Expe­ri­ment unter dem Titel: “Phi­lo­so­phie in Echt­zeit. Die Slo­ter­di­jk-Debat­te: Chro­nik einer Inszenierung.”

Nen­nen ver­an­stal­tet Phi­lo­so­phi­sche Cafés, einen Phi­lo­so­phi­schen Salon in Karls­ru­he und betreibt eine Phi­lo­so­phi­sche Pra­xis im west­fä­li­schen Münster.

The­men: Anthro­po­lo­gie — Mytho­lo­gie — Moral — Mythen, Mär­chen, Mei­ster­er­zäh­lun­gen — Hel­den­rei­se — Psy­cho­ge­ne­se, Ori­en­tie­rungs­wis­sen, Selbst­ori­en­tie­rung — Zeit­geist- und Dis­kurs­ana­ly­sen — Kör­per, See­le, Lie­be, Geist — Phi­lo­so­phi­sche Psychologie

Phi­lo­so­phie ent­steht, wenn die Göt­ter schlecht gedacht wer­den. — Inzwi­schen ver­lie­ren Reli­gi­on und Tra­di­ti­on immer mehr Auto­ri­tät. Aber die Fra­gen blei­ben. Daher ist es kaum ver­wun­der­lich, daß in letz­ter Zeit gera­de die Phi­lo­so­phie immer mehr Inter­es­se erweckt, darf man sich doch von ihr ver­spre­chen, selbst zu den Ein­sich­ten zu kom­men, die immer not­wen­di­ger werden.

Wenn her­kömm­li­che Ori­en­tie­rungs­wei­sen unsi­cher wer­den, dann sind vor­mals frag­lo­se Fra­gen urplötz­lich wie­der offen. Phi­lo­so­phie­ren bedeu­tet, sich im Den­ken zu orientieren.

Zur Rei­he ZeitGeister:
Es ist atem­be­rau­bend, was die Zivi­li­sa­ti­on aus Men­schen macht: Die Natur wird ›gezähmt‹, kehrt aber im Innern der Städ­te als Wild­nis zurück. Indi­vi­du­el­le Selbst­ori­en­tie­rung wird nötig, getrie­ben von einer bis­her kaum beach­te­ten Psy­cho­ge­ne­se. Alles beginnt mit der Stim­me des Gewis­sens; inzwi­schen tra­gen wir die Göt­ter in uns. — Grund genug, die ein­schlä­gi­gen Mei­ster­er­zäh­lun­gen erneut zu befragen.

Wir wer­den uns selbst bes­ser ver­ste­hen, wenn wir die Mythen dazu brin­gen, uns neue, am besten »unse­re« Ant­wor­ten zu geben.

Die Bän­de der Rei­he Zeit­Gei­ster sind der Psy­cho­ge­ne­se gewid­met. Mit dem Auf­kom­men der Städ­te ent­wickeln sich Men­schen und Göt­ter. All­mäh­lich ent­steht eine neue Sou­ve­rä­ni­tät in Fra­gen von Moral, Gefühl und Selbst. Der Weg führt vom ersten Gewis­sen bis zur mul­ti­plen Iden­ti­tät, immer auf der Suche nach Sinn, Glück und Geborgenheit.

Down­load der PDF